Dreiminatskoliken bei Kindern – Osteopathie Hamburg – Ralf Freitag

Ist osteopathische Therapie bei Säuglingen mit Dreimonatskoliken wirksam? Basierend auf drei osteopathischen Studien wurde festgestellt, dass Osteopathie die Schreidauer und -intensität bei Säuglingen mit Dreimonatskoliken effektiv reduzieren kann. Diese Studien werden als starke Hinweise für die Wirksamkeit der osteopathischen Behandlung angesehen.

Der Traum vieler Eltern, ein Kind zu bekommen, verwandelt sich oft in einen Albtraum, wenn das ersehnte Familienleben von einem ständig schreienden Säugling gestört wird, der sich nicht beruhigen lässt. Besonders abends erleben sie stundenlanges, untröstliches Schreien ihres Babys. Die Eltern fühlen sich hilflos und fragen sich, ob sie etwas falsch machen oder ob ihr Kind ernsthaft erkrankt ist. Studien zeigen, dass jede achte Mutter unter der Belastung eines schreienden Kindes in den ersten fünf Lebensmonaten leidet.

Was versteht man genau unter Dreimonatskoliken?

Das Kind schreit länger als drei Stunden an mindestens drei Tagen in der Woche und das über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen. Das unerklärliche Schreien tritt bei ansonsten gesunden und normalgewichtigen Säuglingen auf, üblicherweise im Alter von zwei Wochen bis drei Monaten. Im Vergleich dazu weinen Säuglinge in den ersten drei Lebensmonaten normalerweise 1-2,2 Stunden pro Tag. Während der Schreiattacken zeigen Kinder mit Koliken oft eine Überstreckung der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Beugung der Hüftgelenke. Ihr Kopf wird rot, die Hände sind zu Fäusten geballt, und sie können unter einem geblähten Bauch leiden, besonders in den Abendstunden.

Die Häufigkeit von Dreimonatskoliken variiert. Etwa 8-40% der Säuglinge sind betroffen. Die Ursachen der Dreimonatskoliken bleiben seit Jahrzehnten unklar, und verschiedene Faktoren werden diskutiert. Eine Möglichkeit ist die Unverträglichkeit von Laktose, bei der unverdaute Laktose im Darm Gase bildet und das Baby quält. Laut einem Wasserstoffatemtest, leiden etwa 62% der Babys mit Dreimonatskoliken an einer unvollständigen Laktoseverdauung.

Stress während der Schwangerschaft, der Geburt und in den ersten Wochen nach der Geburt kann ebenfalls eine Ursache sein. Dieser Stress, sei er physisch, psychisch oder durch Medikamente bedingt, führt zu einer erhöhten Erregbarkeit des Nervensystems des Neugeborenen und begünstigt die Entwicklung von Koliken.

Eine deutschlandweite Studie an 3345 Säuglingen ergab zudem, dass das Rauchen der Mutter mit Koliken in Verbindung gebracht werden kann. Darüber hinaus ist eine genetische Veranlagung nicht auszuschließen, was durch die höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der Störung bei weiteren Kindern in Familien mit einem Kolik-Baby unterstützt wird.

Schulmedizinische Behandlung

Die Diagnose bei Arzt erfolgt durch ein Anamnesegespräch, wobei zunächst pathologische Ursachen für das Schreien ausgeschlossen werden müssen, wie z.B. zerebrale Schädigungen, gastroösophagealer Reflux, Infektionen, Invagination oder Laktoseintoleranz. Liegt die Ursache in einer Allergie oder Intoleranz, ist eine Ernährungsumstellung für das Kind oder die Mutter (je nachdem, ob das Kind gestillt wird) angezeigt.

Weitere schulmedizinische Behandlungsmöglichkeiten umfassen die Gabe von Arzneimitteln wie Entschäumern wie Sab Simplex oder Lefax Suspension zur Verhinderung übermäßiger Darmgasbildung und Bigaia Tropfen, die Lactobacillus reuteri enthalten und die Verdauung verbessern sollen. Laut Literatur basieren alle genannten Mittel auf dem Placebo-Effekt, und es gibt keine nachweisbare positive Wirkung.

Koliken aus Sicht der Osteopathie

Aus osteopathischer Perspektive können neben den bereits genannten Faktoren auch andere eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Dreimonatskoliken spielen.

Die Kompression des kindlichen Schädels während des Geburtsvorgangs kann zu Engpässen des Nervus Vagus führen, der unterhalb des Schädels und dem ersten Halswirbel austritt. Dieser Hirnnerv innerviert nicht nur den Schädel, sondern auch den Bauchraum. Eine Irritation des Nervus Vagus im dem Bereich, kann zu Regulationsstörungen im Bauchraum führen.

Bei Säuglingen mit Laktoseintoleranz ist eine allgemeine Veränderung der Gewebequalität zu beobachten. Die Faszien des gesamten Körpers weisen eine erhöhte Spannung und eine weniger elastische Qualität auf. Zudem treten häufig Spannungen im Bereich des Schädels auf, die zu einer Übererregung des Nervensystems beitragen können, da dieser anatomisch eng mit dem Schädel verbunden ist. Die Auflösung dieser Spannungen durch osteopathische Behandlungen trägt zur allgemeinen Entspannung des Säuglings bei und kann dazu beitragen, das Beschwerdebild zu lindern oder zu beseitigen.

So behandelt der Osteopath die Dreimonatskoliken

Da das Erscheinungsbild der Dreimonatskoliken ein komplexes Phänomen ist, das nicht nur auf der körperlichen Ebene des Säuglings, sondern auch teilweise in der Eltern-Kind-Beziehung stattfindet, gibt es keinen einheitlichen Befund, der bei allen Säuglingen mit Dreimonatskoliken zu finden ist. In der Osteopathie wird deshalb keine standardisierte Behandlung im Voraus festgelegt. Die osteopatitsche Behandlung beginnt mit einer gründlichen Anamnese, bei der die Eltern zu Schwangerschaft, Geburt, der Zeit danach und den äußeren Umständen befragt werden. Untersuchung, Diagnose und Therapie erfolgen dann gemäß den Prinzipien der Osteopathie ausschließlich durch die Hände des Therapeuten oder der Therapeutin. Während der Untersuchung tastet der Osteopath oder die Osteopathin Schicht für Schicht das gesamte menschliche Gewebe ab und erkennt dabei Spannungen und Bewegungseinschränkungen im Körper. Es ist von größter Bedeutung, dass der Therapeut oder die Therapeutin möglichst vorurteilsfrei und ohne bestimmte Absicht vorgeht und das Gewebe sowie den Menschen in seiner Gesamtheit wahrnimmt. Die Osteopathie zielt nie nur auf die Behandlung einzelner Symptome ab, sondern strebt danach, den Menschen als Ganzes zu betrachten, Gesundheit im Körper zu identifizieren und zu fördern.

Der erste osteopathische Kontakt mit einem Neugeborenen sollte innerhalb der ersten Tage nach der Geburt erfolgen. Dabei sollte dem kraniosakralen System besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Besonders der Schädel von Neugeborenen sollte auf Verformungen, Schwellungen oder Hämatome genau untersucht werden. Bei einer vaginalen Entbindung erfährt der kindliche Schädel einen 2,2-3,5-fach stärkeren Druck als der übrige Körper, der sich zunächst noch im Mutterleib befindet. Auch bei einem Kaiserschnitt wird das Kind häufig am Kopf herausgezogen, was ebenfalls zu einem Trauma in diesem Bereich führen kann. Kleinere Verletzungen heilen zwar in den ersten Tagen nach der Geburt oft von selbst ab, können jedoch auch auf Schäden am inneren zentralen Nervensystem oder den Gehirnhäuten hinweisen. Grundsätzlich soll die osteopathische Behandlung zur allgemeinen Entspannung des Säuglings beizutragen. Dies geschieht durch die Auflösung von bei der Geburt entstandenen Spannungen im Bereich des Bewegungsapparates, was den Ruhetonus im Körper verändert.

Die Osteopathie ist eine alternative Heilmethode. Das Konzept dieser manuellen Therapie basiert darauf, dass der Körper über Selbstheilungskräfte verfügt und bestrebt ist, sich selbst zu regulieren. Zentral dabei ist, dass der Mensch eine untrennbare Einheit aus Körper, Geist und Seele bildet.

Die Selbstregulation kann nur erfolgen, wenn alle Gewebe und Organsysteme im Körper frei in ihrer eigenen Bewegung sind und miteinander harmonieren. Wenn die Bewegung einer Körperstruktur eingeschränkt oder nicht mehr vorhanden ist, entstehen zunächst Spannungen im Gewebe. Diese führen zu einer Beeinträchtigung der Funktion, die zu Beschwerden führt, sobald der Körper die Disharmonie nicht mehr ausgleichen kann. In der Osteopathie wird dies als Dysfunktion bezeichnet. Zur Feststellung einer Diagnose verwendet der Osteopath oder die Osteopathin ausschließlich ihre Hände, um Spannungen im Gewebe zu lokalisieren und manuell zu lösen, ohne dabei auf andere Hilfsmittel wie Medikamente zurückzugreifen.

Die Faszien verbinden alle Strukturen im Körper miteinander. Es handelt sich dabei um dünne Bindegewebshüllen, die jeden Muskel, jede Faser und jedes Organ umgeben. Im Kern bildet dies eine einzige große Körperfaszie, die sich mehrfach teilt, um kleinere Strukturen einzubeziehen. Die Faszien spielen eine Rolle bei der Nährstoffversorgung des Gewebes, übertragen aber auch Spannungen und leiten sie in andere Körperbereiche weiter. Daher kann die Ursache oft an einer anderen Stelle des Körpers liegen als die eigentliche Beschwerde. Selbst Strukturen, die funktionell nicht miteinander verbunden sind, sind über Faszien miteinander verknüpft, was bedeutet, dass Funktionsstörungen oder Dysfunktionen den gesamten Organismus betreffen können.

Osteopathische Studien zu Dreimonatkoliken

Bisher wurde in drei Studien die Wirksamkeit osteopathischer Behandlungen bei Säuglingen mit Dreimonatskoliken untersucht.

In der ersten osteopathischen Studie aus dem Jahr 2003, durchgeführt von Anke Heber und Uwe Senger, wurde die Wirksamkeit der osteopathischen Behandlung im Vergleich zur konventionellen Therapie bei Dreimonatskoliken untersucht. An der randomisierten Studie nahmen insgesamt 46 Kinder mit der Diagnose Dreimonatskoliken teil. Die Kinder waren gemäß der Einschlusskriterien alle im Alter von 3 Wochen bis 3 Monaten. Zu Beginn der Studie waren die Schreizeit und Schreiintensität in beiden Gruppen im Durchschnitt ausreichend vergleichbar. Kinder mit Infektionen, fiebrigen Erkrankungen oder Impfreaktionen wurden von der Teilnahme ausgeschlossen. Von den teilnehmenden Kindern wurden 23 der Interventionsgruppe zugeteilt und erhielten vier wöchentliche osteopathische Behandlungen, jeweils im Abstand von einer Woche. Jede Behandlung dauerte zwischen 20 und 30 Minuten. Die andere Hälfte der Kinder wurde konventionell schulmedizinisch in Arztpraxen behandelt. Ein Kind aus der Kontrollgruppe nahm an keinem Termin teil, daher wurden die Daten von 22 Kindern in der Kontrollgruppe erhoben. In der fünften Woche fand eine Abschlussanalyse anhand eines Endfragebogens statt. Aufgrund von sechs Studienabbrechern wurden die Ergebnisse von insgesamt 40 Patienten ausgewertet. Als primärer Zielparameter für die Effektivität der Behandlung wurde die tägliche Schreizeit des Säuglings gewählt. In der Interventionsgruppe verringerte sich diese Schreizeit von durchschnittlich 4,8 Stunden auf 2,1 Stunden pro Tag, was einer prozentualen Verbesserung von 56,25% entspricht. In der Kontrollgruppe hingegen, die konventionell behandelt wurde, reduzierte sich die Schreidauer von durchschnittlich 6,6 Stunden auf 3,85 Stunden pro Tag, was einer prozentualen Verbesserung von 16,31% entspricht. Diese Ergebnisse erwiesen sich als hochsignifikant. Als zusätzlicher Messparameter wurde die Schreiintensität definiert, die mittels einer Skala von 1 bis 10 dokumentiert wurde, wobei die Zahl 1 der geringsten und die Zahl 10 der höchsten Schreiintensität entsprach. Auch hier wurde in der Studie von Heber und Senger eine deutliche Verbesserung in der Gruppe mit osteopathischer Behandlung festgestellt. Die durchschnittliche Schreiintensität in der Interventionsgruppe sank von 5,8 auf 2,75, was einer prozentualen Verbesserung von 52,58% entspricht. In der Kontrollgruppe, die konventionell behandelt wurde, verringerte sich die durchschnittliche Schreiintensität von 5,35 auf 4,4, was einer prozentualen Verbesserung von 17,7% entspricht.

Im Jahr 2004 untersuchte Petra Gludovatz in einer vergleichenden Studie die Auswirkungen von osteopathischen Behandlungen auf Dreimonatskoliken bei Säuglingen. Insgesamt wurden 20 Kinder in die Studie aufgenommen. Die osteopathische Interventionsgruppe umfasste 10 Säuglinge im Alter von einem bis 120 Tagen, die an Dreimonatskoliken litten. Die Kontrollgruppe bestand aus 10 Kindern im Alter von 120 Tagen bis drei Jahren. In der Interventionsgruppe fanden zwei osteopathische Behandlungen im Abstand von zwei bis drei Wochen vor dem 120. Lebenstag statt. Als Parameter für die Studie wurden die Häufigkeit und Intensität der Schreiattacken sowie die Länge der Schlafperioden festgelegt. Aus den Fragebögen geht hervor, dass die Ausgangssituation der osteopathisch behandelten Gruppe in Bezug auf die Dauer, Häufigkeit und Intensität der Schreiattacken sowie die Schlafdauer signifikant schlechter war als die der Kontrollgruppe. Die Schreidauer reduzierte sich über die Dauer der Studie um 80%. In der Kontrollgruppe gab es keine Veränderungen. Nach der osteopathischen Behandlung gaben 40% der Eltern an, dass ihr Kind keine Schreiattacken mehr hatte, was in der Kontrollgruppe nicht der Fall war. Jeweils 13,3% der Eltern in der Interventionsgruppe gaben an, dass die Schreiattacken 5-10 Minuten bzw. 10-15 Minuten dauerten. In der Kontrollgruppe waren es 20%, die eine Dauer von 5-10 Minuten angaben, und 30%, die von einer Dauer von 10-15 Minuten berichteten. Eine Dauer von 15-20 Minuten wurde von 13,3% der Eltern in der Therapiegruppe angegeben und von 20% in der Kontrollgruppe. Schreiattacken von über 20 Minuten wurden von 20% der Eltern in der Interventionsgruppe berichtet und von 30% in der Kontrollgruppe. Diese Unterschiede sind signifikant. Auch die Intensität der Schreiattacken unterschied sich signifikant zwischen den beiden Gruppen. Ähnlich wie bei der Dauer der Schreiattacken gaben auch hier 40% der Eltern der Interventionsgruppe an, dass ihr Kind keine Schreiattacken mehr hatte. Von diesen Eltern benötigten 26,7% zur Beruhigung des Babys 15 Minuten. In der Kontrollgruppe waren es 40%. Eine Beruhigungszeit von 20 Minuten des schreienden Kindes wurde von 33,3% der Eltern in der Therapiegruppe angegeben, in der Kontrollgruppe von 30%. In der osteopathisch behandelten Gruppe gab es niemanden, der länger als 30 Minuten brauchte, um das Kind wieder zu beruhigen, während weitere 30% der Eltern in der Kontrollgruppe angaben, eine Stunde zu benötigen, um das weinende Kind zu besänftigen.

In einer weiteren Studie von Clive Hayden und Brenda Mullinger aus dem Jahr 2006 wurde die Auswirkung von kranialer Osteopathie als Behandlungsmethode bei Säuglingen mit Dreimonatskoliken untersucht. In die offene, kontrollierte, prospektive Studie wurden insgesamt 28 Kinder aufgenommen. Alle teilnehmenden Säuglinge, im Alter von einer Woche bis 12 Wochen, wurden randomisiert in eine Interventionsgruppe, die osteopathische Behandlungen erhielt, und eine unbehandelte Kontrollgruppe aufgeteilt. Über einen Zeitraum von vier Wochen wurden alle Kinder einmal pro Woche in die Praxis einbestellt, wobei jedoch nur die 14 Kinder der Interventionsgruppe tatsächlich behandelt wurden. Die Verbesserung der Schreidauer lag in der Interventionsgruppe bei durchschnittlich 1,5 Stunden, während es in der Kontrollgruppe nur 0,5 Stunden pro 24 Stunden waren. Der Rückgang der Schreizeit betrug in der Interventionsgruppe 63%, verglichen mit 23% in der Kontrollgruppe. Die Schlafdauer verlängerte sich in der Interventionsgruppe um 11%, während es in der Kontrollgruppe nur 2% waren. Bei allen Kindern der Interventionsgruppe waren Verbesserungen feststellbar. Bereits nach der zweiten Woche benötigten 4 Kinder (29%) keine weitere Behandlung mehr, nach der dritten Woche weitere 6 Kinder (43%). Die restlichen 4 Säuglinge (29%) zeigten auch nach der vierten Woche noch leichte Symptome von Dreimonatskoliken, jedoch mit einer Verbesserung. Im Vergleich dazu zeigten nur zwei Babys der Kontrollgruppe (14%) spontane Verbesserung in den ersten zwei Wochen der Studie. Bei zwei weiteren Säuglingen aus der Kontrollgruppe verschlechterte sich der Zustand so stark, dass sie die Studie abbrachen. Ein verbliebenes Kind der Kontrollgruppe (10%) zeigte nach drei Wochen eine Verbesserung, bei vier Kindern (40%) trat eine Verbesserung nach der vierten Woche ein, und die restlichen fünf Kinder (50%) verblieben auf dem gleichen Stand der Symptomatik wie zu Beginn der Studie. Auch die Schlafperioden der Babys in der Interventionsgruppe verlängerten sich signifikant. Der Anstieg der Schlafzeit pro 24 Stunden betrug in der Interventionsgruppe 1,35 ± 0,38 Stunden von der ersten bis zur vierten Woche. Im Vergleich dazu zeigte die Kontrollgruppe eine Differenz von 0,18 ± 0,30 Stunden, was nicht signifikant war. Die Gesamtverbesserung über die Studiendauer betrug in der Interventionsgruppe 11% und in der Kontrollgruppe weniger als 2%. Die Studie zeigt somit eine signifikante Verbesserung durch die kosteopathische Behandlung bei Dreimonatskoliken.

Die drei hier beschriebenen osteopathischen Studien zeigen alle eine deutliche Verbesserung der Symptome bei Säuglingen mit Dreimonatskoliken durch die osteopathische Behandlung. Aufgrund sehr ähnlicher Ausschlusskriterien sind die Studien gut vergleichbar.

Die osteopathische Behandlung bietet eine potenziell wirksame Alternative zur konventionellen Therapie von Dreimonatskoliken bei Säuglingen. Sie könnte dazu beitragen, den unstillbaren Schreien der Babys und ihren verzweifelten Eltern besser zu helfen. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Schulmedizinern, Hebammen und Osteopathen könnte dazu beitragen, dass betroffene Familien schneller Unterstützung erhalten. Da viele der von Schulmedizinern verschriebenen Medikamente und Tropfen sowie solche, die von den Eltern eigenständig in der Apotheke gekauft werden, lediglich auf dem Placebo-Effekt beruhen und keine nachgewiesene Wirksamkeit haben, könnte man auf solche Versuche verzichten und möglicherweise auch unnötige Kosten einsparen.